Verhältnis von Kirche und Staat in Württemberg
Ab 1918 wurden katholische Männerorden in Württemberg wieder zugelassen und es ließen sich u. a. Redemptoristen, Franziskaner und Benediktiner nieder. Die Caritas baute Kindergärten und bildete Säuglingspflegerinnen und Kindergärtnerinnen aus und insbesondere die Kolpingvereine konnten ihre Zahl mehr als verdoppeln. Die Zentrumspartei war an allen württembergischen Regierungen der Weimarer Republik beteiligt. Am 3. März 1924 erließ der Staat ein einseitiges Kirchengesetz. Pacellis Versuch, ein württembergisches Konkordat auszuhandeln, scheiterten. In Bezug auf die Tübinger katholische Fakultät und die Bischofsernennungen orientierte sich der Staat weiterhin an den Bullen "Provida solersque" (1821) und "Ad dominici gregis custodiam" (1827).
Bibliography
Bulle Pius' VII. "Provida solersque" vom 16. August 1821; Schlagwort Nr. 2111.
Bulle Leos XII. "Ad Dominici gregis custodiam" vom 11. April 1827 und Breve
"Re sacra" vom 28. Mai 1827; Schlagwort
Nr. 2094.
Konkordatsverhandlungen mit Württemberg in der Weimarer Republik; Schlagwort Nr. 10060.
SAUER, Paul, Württemberg in der Weimarer Republik, in: SCHWARZMAIER, Hansmartin /
SCHAAB, Meinrad (Hg.), Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 4: Die
Länder seit 1918 (Veröffentlichung der Kommission für geschichtliche Landeskunde in
Baden-Württemberg), Stuttgart 2003, S. 73-150, hier 141-148.
Staatsleistungen an Religionsgesellschaften in Württemberg; Schlagwort
Nr. 1690.
Württembergisches Kirchengesetz vom 3. März 1924; Schlagwort
Nr. 5047.