TEI-P5
Die Ursprünge der Adelfamilie der Wettiner, die bis 1918 die sächsischen König
stellte, lassen sich bis in die Spätzeit des Ostfränkischen Reichs zurückverfolgen. Am Ende
des 10. Jahrhunderts wurde ihr ein Burgwall mit dem Namen Vitin, dem späteren Wettin,
zugewiesen, der zu ihren Stammsitz wurde. Die Wettiner wurden zu einer Stütze der Macht der
deutschen Könige im späteren mitteldeutschen Raum. 1423 erlangte Friedrich IV. (I.) der
Streitbare die Kurfürstenwürde für die Wettiner.
Einen wichtigen Einschnitt in der Geschichte der Wettiner bildete die Leipziger Teilung von 1485, aus der eine ernestinische und eine albertinische Linie hervorgingen. Beide Linien führten noch in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Reformation ein. Die ernestinische erhielt die Kurfürstenwürde und spielte mit Friedrich III. dem Weisen eine wichtige Rolle in der Reformationsgeschichte. Johann Friedrich I. der Großmütige verlor die Kurfürstenwürde im Schmalkaldischen Krieg 1547 an die albertinische Linie. Die Ernestiner wurden in der Folgezeit durch zahlreiche Erbteilungen geschwächt, konnten aber im 19. Jahrhundert durch geschickte Heiratspolitik zu Königen von Belgien, Portugal, Bulgarien und Großbritannien aufsteigen.
Die albertinische Linie erhielt den Titel der Herzöge von Sachsen, bis sie 1547 die Kurfürstenwürde erlangen konnte. 1697 wurde Friedrich August I. der Starke zum König von Polen gewählt, wozu er – als Herrscher des reformatorischen Kernlandes – zum Katholizismus übertrat. Die sächsisch-polnische Union endete mit dem Tod seines Sohnes Friedrich August II. 1763. Die Albertiner blieben dennoch weiter Katholiken. In der napoleonischen Epoche stiegen sie zu Königen von Sachsen auf, bis Friedrich August III. am 13. November 1918 in Folge der Novemberrevolution abdankte und sich nach Sibyllenort in Schlesien zurückzog. Die albertinische Linie besteht bis heute.
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Haus Wettin
Einen wichtigen Einschnitt in der Geschichte der Wettiner bildete die Leipziger Teilung von 1485, aus der eine ernestinische und eine albertinische Linie hervorgingen. Beide Linien führten noch in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Reformation ein. Die ernestinische erhielt die Kurfürstenwürde und spielte mit Friedrich III. dem Weisen eine wichtige Rolle in der Reformationsgeschichte. Johann Friedrich I. der Großmütige verlor die Kurfürstenwürde im Schmalkaldischen Krieg 1547 an die albertinische Linie. Die Ernestiner wurden in der Folgezeit durch zahlreiche Erbteilungen geschwächt, konnten aber im 19. Jahrhundert durch geschickte Heiratspolitik zu Königen von Belgien, Portugal, Bulgarien und Großbritannien aufsteigen.
Die albertinische Linie erhielt den Titel der Herzöge von Sachsen, bis sie 1547 die Kurfürstenwürde erlangen konnte. 1697 wurde Friedrich August I. der Starke zum König von Polen gewählt, wozu er – als Herrscher des reformatorischen Kernlandes – zum Katholizismus übertrat. Die sächsisch-polnische Union endete mit dem Tod seines Sohnes Friedrich August II. 1763. Die Albertiner blieben dennoch weiter Katholiken. In der napoleonischen Epoche stiegen sie zu Königen von Sachsen auf, bis Friedrich August III. am 13. November 1918 in Folge der Novemberrevolution abdankte und sich nach Sibyllenort in Schlesien zurückzog. Die albertinische Linie besteht bis heute.
Bibliography
GROSS, Reiner, Die Wettiner (Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 621), Stuttgart
2007.
NICKLAS, Thomas, Das Haus Sachsen-Coburg. Europas späte Dynastie
(Kohlhammer-Urban-Taschenbücher 583), Stuttgart 2003.
Recommended quotation
Haus Wettin, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 10, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/10. Last access: 10-07-2025.
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