Document no. 4112
Pacelli, Eugenio
to Gasparri, Pietro
Berlin, 19 December 1926
Summary
Pacelli informiert über die Presseberichte zum Vierten Unterausschuss des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses für die Schuldfragen des Ersten Weltkriegs betreffend die päpstliche Friedensinitiative im Jahr 1917. Der Reichstagsabgeordnete Bredt warf dem damaligen Reichskanzler Michaelis und dem damaligen Staatssekretär des Auswärtigen Amts Kühlmann vor, den Unterausschuss nicht ausreichend über die Einwände des Heiligen Stuhls gegen die deutsche Antwort auf die päpstliche Friedensnote informiert zu haben. Auch habe Michaelis seinerzeit den Siebenerausschuss nicht hinreichend informiert. Da das Auswärtige Amt die Publikation neuer Dokumente nicht erlaubte, kam nach Pacellis Einschätzung für Kenner der damaligen Geschehnisse allerdings nichts Neues zutage. Der Nuntius schätzt die Verteidigung Michaelis' als unglücklich ein, bezeichnet die Rede Kühlmanns hingegen als beeindruckender. Letzterer erklärte, dass jede Erfolgschance für die Friedensinitiative mit dem Telegramm des britischen Gesandten beim Heiligen Stuhl de Salis an Gasparri vom 26. August jäh und endgültig zusammengebrochen sei. Kühlmann ergänzte, dass der ursprüngliche Text des entsprechenden Telegramms nicht mit dem veröffentlichen Text im britischen Weißbuch übereinstimme. Pacelli weist darauf hin, dass der ehemalige Staatssekretär nach einem Artikel der Vossischen Zeitung sagte, dass die Beziehungen zwischen der Reichsregierung und dem Heiligen Stuhl seinerzeit freundlich gewesen seien und dass neben der offiziellen Korrespondenz auch eine halboffizielle, ganz vertrauliche Korrespondenz geführt worden sei. Das Berliner Tageblatt gibt die Rede Kühlmanns fast wortgleich wieder. Pacelli befürchtet, dass diese Aussage den Verdacht erwecken könnte, dass der Heilige Stuhl während des Kriegs das Mittel der Privatkorrespondenz einsetzte, um einen Frieden zu schließen. Weiterhin zitiert Pacelli aus einer Rede Michaelis', die unter anderem in der Kölnischen Volkszeitung veröffentlicht wurde. Darin behauptet der ehemalige Reichskanzler, der Zentrumsabgeordnete Erzberger habe vor ihm vom Brief des Nuntius vom 30. August 1917 Kenntnis gehabt. Michael erhob einen ähnlichen Vorwurf der Indiskretion bereits 1919 im Reichstag. Pacelli leugnete seinerzeit, dass Erzberger irgendeine Mitteilung der Nuntiatur über diese Note erhalten habe. Die Unità cattolica, die seinerzeit als offiziöses Organ des Heiligen Stuhls fungierte, bestätigte dies. Nun schreibt Michaelis die Indiskretion, ohne die Nuntiatur beim Namen zu nennen, dem Heiligen Stuhl zu. Der Nuntius sieht diese Indiskretionen allerdings im Umfeld des ehemaligen Reichskanzlers selbst. Denn als Pacelli am 24. Juli 1917 in Berlin ankam, überreichte er sowohl Kühlmann als auch Michaelis das vertrauliche Memorandum des Heiligen Stuhls mit den bekannten Punkten des Friedensvorschlags. Am nächsten Morgen erschien Erzberger im Hotel Continental mit einer Kopie des besagten Memorandums, das er entweder vom Staatssekretär oder vom Reichskanzler erhalten hatte, um eine Stellungnahme abzugeben. Pacelli unterstreicht, dass die Indiskretionen also nicht vom Heiligen Stuhl ausgingen. Abschließend teilt er mit, dass die Beratungen des Untersuchungsausschusses am 20. Januar fortgesetzt werden.Subject
Nuove discussioni intorno al l'azione pontificia per la pace nel 1917
Come l'Eminenza Vostra Reverendissima avrà certamente appreso dalla pubblica stampa, nei giorni scorsi la Commissione parlamentare d'inchiesta










25v
Non essendo stata permessa dal Ministero
degli Esteri la pubblicazione




26r
nico, rimesso dal summenzionato Conte de
Salis all'Eminenza Vostra, non è del tutto conforme al testo apparso poi nel Libro bianco inglese
Checché sia di ciò, credo mio dovere di segnalare, per ogni buon fine, all'Eminenza Vostra due punti delle deposizioni in discorso,
1.) Secondo la Vossische Zeitung

"Oltre la corrispondenza officiale colla Curia (=S. Sede) ebbe luogo per mezzo di molti canali uno scambio di vedute. I rapporti fra la S. Sede ed il Governo tedesco erano amichevoli. Oltre la corrispondenza strettamente ufficiale, giungeva qui una corrispondenza semi-ufficiale, confidenziale e del tutto privata".
Il Berliner Tageblatt

26v
mente eguali questo passo
del discorso dell'ex-Segretario di Stato, il quale, se non m'inganno, potrebbe quasi far
sorgere il sospetto che la S. Sede si sia fatta durante la guerra tramite di
corrispondenze private riguardanti la possibilità della conclusione della
pace.2.) Secondo la Kölnische Volkszeitung

"Che Erzberger

Una somigliante accusa d'indiscrezione venne già avanzata dal Michaelis nel 1919, allorché l'Erz-
27r
berger diede nell'Assemblea Nazionale di Weimar





27v
mann

I dibattiti, non ancora esauriti, della nominata Commissione d'inchiesta verranno ripresi,
28r
a quanto annunziano i giornali, il 20 del prossimo
mese di Gennaio.Chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora, con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico