Dokument-Nr. 4117
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
, 01. Dezember 1925
Regest
Pacelli berichtet erneut über die politische Linie der Zentrumspartei und über die Haltung der anderen Parteien zur katholischen Kirche. Seiner Ansicht nach ist das Zentrum die einzige Partei, die verlässlich religiöse Interessen schützt. Die Prinzipien der Sozialdemokratischen Partei sieht er trotz mancher taktischer Zugeständnisse im Gegensatz zu den christlichen Maximen und die Deutsche Demokratische Partei hält er für notorisch antiklerikal. Unter dem Hinweis, mit der von General Ludendorff geführten Völkischen Bewegung sei keine vernünftige Verständigung möglich, kommt der Nuntius auf das rechte politische Spektrum zu sprechen. Zur Kirchenfeindlichkeit der Deutschen Volkspartei verweist er auf seinen Bericht vom 25. November und in der mehrheitlich protestantischen Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) sieht er die Romfeindlichkeit wieder anwachsen. In seiner Darstellung der politischen Situation Deutschlands erachtet Pacelli das Zentrum folglich als die einzig religionsfreundliche Partei.Das Zentrum, das sich auf eine dieser beiden politischen Richtungen stützen musste, habe bisher aus verschiedenen Gründen eine Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratie bevorzugt. Aus kirchlichen Interesse bedauert Pacelli diese Tendenz des Zentrums und erklärt, sich aufgrund der schwierigen Stellung der Berliner Nuntiatur nur äußerst zurückhaltend zu diesen parteiinternen Entscheidungen äußern zu können. Unter den nicht mehrheitlich katholischen Parteien sei einzig mit der DNVP ein Einvernehmen zugunsten kirchlicher Interessen möglich, natürlich nicht ohne Schwierigkeiten und bei gegenseitigen Zugeständnissen. Hierfür führt der Nuntius das Bayernkonkordat, dem die DNVP zustimmte, und den vom DNVP-Reichsinnenminister Schiele verantworteten Entwurf des Reichsschulgesetzes an, der die Bekenntnisschule befürwortet.
Eigentlicher Anlass des Berichts ist jedoch eine Nachricht, die Pacelli von einer verlässlichen Quelle aus Berlin erhielt, wonach man dort befürchtet, der Papst könne im Konsistorium erneut den Sozialismus und implizit die Zusammenarbeit mit sozialistischen Parteien verurteilen. Dies wird in der gegenwärtigen politischen Lage als schädlich eingeschätzt, da die anstehende Umsetzung der Locarno-Verträge nur ohne die DNVP und mit der SPD möglich ist. Eine etwaige Verurteilung des Sozialismus wäre für das Zentrum verheerend und würde den deutschnationalen Protestanten und dem fanatischen Evangelischen Bund Vorteile verschaffen. Es sei folglich abzuwägen, ob dies der richtige Moment für eine entsprechende päpstliche Erklärung ist.
Betreff
Sulla collaborazione dei cattolici coi socialisti in Germania
Più volte – ed anche recentemente lo scorso mese di Settembre, nel ritornare all'Eminenza Vostra Reverendissima un Esposto










87v
che già menarono il Kulturkampf








88r
allearsi coi socialisti.
Pur essendo infatti manifesta la violenza del furor protestanticus, l'esperienza nondimeno
ha mostrato che i tedesco-nazionali rappresentano l'unico partito, non composto in
preponderanza da elementi cattolici, che possa in ultimi analisi, naturalmente con infinite
difficoltà e grazie soltanto a reciproche concessioni, guadagnarsi per gl'interessi
anzidetti. Così in Baviera il partito medesimo finì, pur dopo lunghi tentennamenti ed ardui
negoziati, per votare in favore




88v
tanto più che trattasi di materia esclusivamente riservata
al Sovrano giudizio di Sua Santità
Si sarebbe colà vivamente preoccupati, perché si teme che il Santo Padre nel prossimo Concistoro

89r
e riuscirebbe – così
si afferma – semplicemente "catastrofica", mentre immenso vantaggio ne ricaverebbero i
protestanti tedesco-nazionali e praticamente anche la fanatica "Lega
Evangelica"
Dopo aver in tal guisa adempiuto questo mio doveroso compito, m'inchino umilmente al bacio della S. Porpora e con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi Dell'Eminenza Vostra Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico
(1)↑Circa tale prossima trasformazione del Governo nel
senso della grande coalizione si è espresso anche in termini piuttosto favorevoli lo
stesso Osservatore Romano
Nr. 276
del 27 Novembre p. p. in una
corrispondenza da Berlino.


1↑Protokollnummer rekonstruiert aus Entwurf.
2↑Hds. unterhalb des Datums eingetragen, vermutlich von Pacelli; von anderer Hand
mit dickem Stift umrandet.
3↑Hds. eingefügt von Pacelli.
4↑Hds. eingefügt von Pacelli.