Dokument-Nr. 1999
Pacelli, Eugenio
an Sinibaldi, Giacomo
München, 20. Januar 1921
Regest
Pacelli übersendet gemäß der Depesche Sinibaldis vom 15. Dezember 1920 seine Auffassung bezüglich der Denkschrift des deutschen Episkopats vom 17. November 1920 betreffend die Frage des Erhalts der theologischen Fakultäten an staatlichen Universitäten. Der Nuntius beschränkt sich auf wenige Bemerkungen, da er das Thema bereits in seinem Bericht Nr. 14839 vom 14. November 1919 behandelte:1. Pacelli unterstützt die Ansichten der deutschen Bischöfe auf Erhaltung der theologischen Fakultäten an staatlichen Universitäten. Ihre Beseitigung würde einen Schlag gegen die katholische Kirche in Deutschland darstellen, worüber sich deren Gegner freuen würden. Die heilige Theologie, die Königin der Wissenschaft, wäre aus dem öffentlichen Leben verbannt und die profane Wissenschaft würde die Universitäten zur Zufriedenheit der atheistischen und antikatholischen Wissenschaft vollkommen dominieren. Der Episkopat weist in seiner Denkschrift nicht zu Unrecht darauf hin, dass der Klerus in den intellektuellen Kreisen Deutschlands vor allem deshalb Achtung genießt, weil er an den gleichen staatlich anerkannten Universitäten studiert. Diese Achtung würde schwinden, würden die katholischen Studierenden die Universitäten verlassen, während die protestantischen Fakultäten bestehen blieben. Darüber hinaus haben die engen Beziehungen zwischen dem Klerus und den katholischen Laien der Kirche erhebliche Vorteile gebracht, beispielsweise während des Kulturkampfs oder gegenwärtig in kirchenpolitischen Fragen, weil bereits Kontakte in der Studienzeit geknüpft worden waren. Es wird deutlich, warum der Episkopat bei seinen Bemühungen für die Zukunft der "Katholischen Aktion" ein solches Mittel nicht verschwinden sehen möchte. Letztlich dürften auch die unüberwindbaren finanziellen Schwierigkeiten bei der allgemeinen Einführung der philosophisch-theologischen Ausbildung in den Priesterseminaren nicht verschwiegen werden. Abschließend zitiert Pacelli Joseph Kardinal Hergenröthers, der sich 1869 eindeutig für den Erhalt der theologischen Fakultäten an den staatlichen Universitäten aussprach.
2. Nach Einschätzung der Bischöfe ist es unmöglich, die theologischen Fakultäten nur für Fortbildungskurse für hochbegabte Studierende zu behalten, denn eine angesehene Fakultät benötigt eine angemessene Zahl an Hörern, ähnlich der in den Rechtswissenschaften oder in der Medizin. Keine Regierung würde ein solches Vorhaben aufgrund der hohen finanziellen Belastungen unterstützen – schließlich promovieren an der theologischen Fakultät in München gegenwärtig lediglich vier oder fünf Studenten pro Jahr. Darüber hinaus könnten neue Lehrstühle, wie sie in Münster und in Freiburg in Breisgau entstanden sind, nicht mehr geschaffen werden. Es wäre schließlich auch nicht richtig, wenn die theologische Ausbildung den mittelmäßig Begabten verschlossen bleiben würde. Pacelli stellt heraus, dass die Ausbildung in den theologischen Fakultäten trotz der vielfältigen im Bericht Nr. 14839 genannten Defizite einen ordentlichen Kursus darstellt, der dem in den Priesterseminaren ähnelt. Diejenigen, die den Willen und die Fähigkeiten haben, können ihre Studien durch wissenschaftliche Seminare und Spezialkurse vertiefen. Die Erlangung des Doktortitels hingegen ist ein ziemlich seltener Fall wegen der Komplexität und des Aufwands des Promotionsverfahrens: das Verfassen einer streng wissenschaftlichen Dissertation, strenge und umfassende mündliche und schriftliche Abschlussprüfungen sowie die kostspielige Veröffentlichung der Dissertation. Da die Fakultät vor der wissenschaftlichen Welt die Verantwortung für die Promotion trägt, schreibt sie eine Vorbereitungszeit von mehreren Jahren vor. Daher sind die Studierenden der Theologie oft schon geweihte Priester, die von den Bischöfen in ihrem Studium unterstützt werden. Insgesamt bieten die theologischen Fakultäten wie auch alle anderen Fakultäten sowohl ein allgemeines Studium für alle Studierenden als auch eine Vertiefung für die Begabten, die möglicherweise Professor werden möchten.
3. Obwohl die Aufhebung der theologischen Fakultäten aus den genannten Gründen nicht angebracht erscheint, kann Pacelli mit dem Kanonisten Paul Hinschius etwas an sich Widersprüchliches an ihnen feststellen, da sie einerseits zu konfessionslosen staatlichen Institutionen gehören, ihnen jedoch andererseits die Lehre der katholischen Theologie und die Klerusausbildung obliegt. Die Universitäten entstanden in Deutschland zum großen Teil nach der Französischen Revolution und der Säkularisation und sind streng laizistisch. Die Professoren sind Staatsfunktionäre, sie können nur mühsam von ihrem Posten entfernt werden und der Einfluss des Bischofs auf die Lehre ist gering. Diese Punkte waren für die Kirche stets ein Grund zur Besorgnis, weshalb Pacelli a) für Reformen in Bezug auf die Priesterausbildung und b) für zufriedenstellende Garantien des Staates plädiert. Der Nuntius verweist auf seinen Entwurf einer Instruktion, in der er erste Reformschritte verdeutlichte und den er der Studienkongregation mit seinem Bericht Nr. 14839 überreichte. Um weitere Informationen zur wissenschaftlichen Ausbildung des Klerus zu erhalten, legte der Nuntius dem genannten Bericht auch einen Fragebogen an die Bischöfe bei. Pacelli schlägt darüber hinaus zwei weitere Punkte vor. 1. Die Bischöfe sollen ihrer Antwort an die Studienkongregation auch die Studienpläne, Tagesordnungen, Verordnungen und Jahresberichte beilegen, die – neben möglichen privaten und vertraulichen Informationen – die Grundlage für die Kontrolle der Antworten als auch zu deren Ergänzung dienen können. 2. Die Bischöfe sollen Vorschläge erarbeiten, wie den Vorschriften des CIC/1917 zur Verlängerungen der philosophischen und theologischen Studien entsprochen werden könne. Die Garantien des Staates können durch die Verhandlungen um neue Konkordate im Deutschen Reich erlangt werden. Über den Stand der entsprechenden Verhandlungen mit Bayern setzte Pacelli Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri mit seinem Bericht vom 11. September 1920 in Kenntnis.
Betreff
Sulla conservazione delle Facoltà teologiche nelle Università civili della Germania
Col suo venerato Foglio N. 384 [sic]/19 del 15 Dicembre scorso, l'Eccellenza Vostra Reverendissima, nel rimettermi il Memoriale (che qui accluso compio il dovere di ritornare a cotesta Sacra Congregazione





1v
Rapporto Numero 14839 del 14 Novembre 1919, mi limiterò ora a sottoporre subordinatamente
all'Eccellenza Vostra le seguenti brevi osservazioni: 1°) Non sembra dubbio che le considerazioni svolte nel menzionato Memoriale abbiano un serio e reale fondamento. – La soppressione delle Facoltà teologiche sarebbe considerata in Germania nelle attuali circostanze
2r
tà, mentre continuerebbero a frequentarle gli
studenti di teologia protestante, i quali vengono formati esclusivamente nelle numerose
Facoltà teologiche, e sono così tutti forniti di una cultura universitaria. Se quindi
restassero soppresse le Facoltà di teologia cattolica, la riputazione della scienza
cattolica e del Clero cattolico in confronto di quello protestante soffrirebbero
inevitabilmente. – Inoltre i rapporti spesso intimi esistenti fra il Clero ed il laicato
cattolico, la felice unione manifestatasi tra di loro con vantaggio della religione, ad
esempio, nelle gloriose lotte per la libertà ed i diritti della Chiesa durante il Kulturkampf


2v
se insormontabili.Mi sia permesso alla fine di questo punto di riportare le parole, colle quali il Cardinale Giuseppe Hergenröther



2°) I Vescovi non stimano nemmeno possibile che le Facoltà teologiche nelle Università siano conservate soltanto come un corso di perfezionamento per gli alunni dotati
3r
di maggior ingegno.
"Exiguus enim discip

3v
studi intorno alle Chiese orientali,
per la scienza delle Missioni, ecc. A Friburgo
D'altra parte, non sarebbe esatto il ritenere che l'insegnamento teologico venga impartito nelle Facoltà universitarie in guisa da non essere accessibile ai giovani di mediocre ingegno, come mostrano, del resto, i manuali pubblicati dai rispettivi professori. Pur con tutte le manchevolezze ed i difetti da me accennati nel succitato Rapporto N. 14839, tale insegnamento rappresenta infatti un corso ordinario e comune per tutti coloro, i quali, terminato il Ginnasio, intendono abbracciare lo stato ecclesiastico, ed è in generale non essenzialmente diverso da quello che si impartisce nel Licei

4r
rigorosamente scientifica, in cui l'argomento sia trattato a
fondo e sotto tutti gli aspetti, con riferimento alle fonti. Questa dissertazione viene
esaminata da due professori della materia, i quali debbono esprimere intorno ad essa il loro
parere per iscritto. Soltanto dopoché la Facoltà in base a detto parere abbia approvato la
dissertazione, il candidato è ammesso ad un esame rigoroso in tutte le materie: Dommatica,
Morale, Sacra Scrittura, Apologetica, Diritto canonico, Storia ecclesiastica,
4v
nella Facoltà medesima, ove assistono a lezioni su
argomenti speciali, prendono parte agli esercizi del "Seminario", terminano la loro
dissertazione coll'aiuto della ricca Biblioteca universitaria ed infine si sottopongono
all'esame di laurea. In simile guisa i Vescovi mandano talvolta sacerdoti, i quali hanno
fatto i loro studi in un Liceo od in un Seminario, per due o tre anni alle Facoltà
teologiche, affinché possano ivi completare i loro studi e prepararsi all'esame di laurea. –
In tal modo le Facoltà teologiche in Germania hanno, al pari di quelle di giurisprudenza, di
medicina, di filosofia, ecc., un doppio compito: provvedere ad un insegnamento comune per
tutti gli studenti e ad uno superiore per quelli che desiderano perfezionarsi nelle varie
materie teologiche ed eventualmente divenire professori.3°) Se tuttavia, per le suaccennate ragioni, non sembra salvo meliori iudicio, conveniente la soppressione delle Facoltà teologiche nelle Università civili, saltem praesentibus perdurantibus circumstantiis, sono nondimeno innegabili gl'inconvenienti ed i pericoli inerenti alle Facoltà medesime, le quali, come riconosceva lo stesso celebre Hinschius


5r
chierici. Esse furono fondate per la massima parte nella
prima metà del secolo scorso, allorché, dopo la rivoluzione francese



5v
metterlo, è necessario,
d'altra parte, di avere ulteriori notizie e particolareggiate circa la formazione spirituale
e scientifica dei chierici, ed a questo mira lo sche

Ad ottenere infine le sufficienti garanzie di fronte alle Autorità civili potranno giovare le trattative per la conclusione dei nuovi Concordati in Germania

6r
la [sic] Baviera

Dopo ciò, con sensi di profonda venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eccellenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arciv. di Sardi
Nunzio Apostolico
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