Dokument-Nr. 3104
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
Berlin, 13. Juni 1926
Regest
Pacelli berichtet über die auf den 12. Juni verschobene Konkordatsverhandlung mit Preußen, die er aufgrund der hartnäckigen Opposition seiner Verhandlungspartner, mit Ausnahme von Staatssekretär Lammers, als außerordentlich schwierig qualifiziert. So insistierte Kultusminister Becker sehr darauf, dass der Nuntius nun die Position des Heiligen Stuhls zu verschiedenen Streitpunkten vorlegt, zu denen die Regierung bereits Stellung genommen hatte.Hinsichtlich der Bischofsernennungen unterbreitete Pacelli den vom Papst approbierten Vorschlag des Breslauer Fürstbischofs Kardinal Bertram. Dieser verblüffte die Regierungsvertreter geradezu, zumal Bertram und der gesamte preußische Episkopat bisher die Bischofswahl durch die Domkapitel verteidigt hatten. Der Breslauer Kirchen-, Staats- und Verwaltungsrechtsprofessor Heyer wertete den Vorschlag als unannehmbar, da dieser dem Heiligen Stuhl letztlich völlige Freiheit lasse. Ihm stimmten der Kultusminister sowie Ministerialdirektor Trendelenburg zu, und Becker erklärte, Bertram habe nicht in seiner Funktion als Vorsitzender der Fuldaer Bischofskonferenz gesprochen, da der Kölner Erzbischof Kardinal Schulte eine andere Haltung einnehme. Der Nuntius wies darauf hin, dass etwaige Zugeständnisse des Heiligen Stuhls zur Bischofsernennung im Rahmen der Vorgaben des Bayernkonkordats bleiben müssen, da Bayern die Meistbegünstigung zugesagt wurde.
In Bezug auf die Kanonikatsbesetzung stellte Pacelli das im Bayernkonkordat vereinbarte alternierende Ernennungsrecht zur Disposition, das vom preußischen Episkopat jedoch abgelehnt wird. Bei der Schulfrage wies der Kultusminister auf die Widerstände einer rechten Partei hin, die Pacelli mit der Deutschen Volkspartei identifiziert, und wollte wissen, ob ein Konkordatsabschluss auch ohne Behandlung der Schulfrage denkbar wäre. Dies schloss der Nuntius ausdrücklich aus, um diesen wichtigen Punkt nicht direkt verloren zu geben. Zugleich erklärte er aber, dass der Heilige Stuhl wisse, wie schwierig es für Preußen wäre, die Vereinbarungen des Bayernkonkordats zur Schulfrage zu übernehmen, und dass man einen Mittelweg finden könnte. Nachdem Pacelli auf die Regierungszusage vom Januar 1922 verwiesen hatte, versprach Becker, die Schulfrage erneut dem Kabinett vorzulegen, um zu klären, ob eine Fortsetzung der Verhandlungen sinnvoll ist.
Hinsichtlich der Diözesanzirkumskription in den östlichen Gebieten erklärte der Nuntius, auf Weisung aus Rom zu warten, führte jedoch auch aus, dass die Berliner Bevölkerung eine eigene Diözese wünsche. Den Widerstand protestantischer Kreise gegen die Neuordnung der Diözesen qualifizierte Pacelli als ungerechtfertigt und er betonte das Recht des Heiligen Stuhls, neue Diözesen auch ohne Rücksprache mit dem Staat gründen zu können, solange hierfür keine neuen Staatsleistungen verlangt würden. Hinsichtlich etwaiger Änderungen der Diözesanzirkumskription in den westlichen Gebieten wird der Nuntius Ende des Monats mit dem Kölner Erzbischof Kardinal Schulte Rücksprache nehmen.
Mit Blick auf die Klerikerausbildung unterstrich er das Recht des Heiligen Stuhls, im Konkordat Garantiezusagen für die theologischen Fakultäten an staatlichen Universitäten zu erhalten, was die preußischen Verhandlungspartner gerne vermeiden würden. Er untermauerte dieses Recht mit dem Hinweis auf die Nicht-Erfüllung der in der Zirkumskriptionsbulle "De salute animarum" vorgesehenen Finanzleistungen für die bischöflichen Priesterseminare seitens der preußischen Regierung. Außerdem widersprach er der Einschätzung des Kultusministers, dass an den theologischen Fakultäten alles zur Zufriedenheit des Episkopats ablaufe, und verwies auf den Wunsch einiger Bischöfe, dort mehr Einfluss nehmen zu können. Hinsichtlich der Staatsleistungen spricht Pacelli auch einer rein theoretischen Beibehaltung der Dotation in Form von Grundbesitz geringe Erfolgsaussichten zu. Zur Form der Vereinbarung erklärte er eine Bulle wie auch einen Notenwechsel als unzureichend für den Heiligen Stuhl und insistierte auf einen völkerrechtlichen Vertrag, der als Konkordat oder Konvention bezeichnet werden könnte.
Betreff
Trattative concordatarie colla Prussia
La conferenza



Il Ministro Dr. Becker insistè molto perchè, come il Governo

44v
to scritto, il suo punto di vista sui vari argomenti,
i quali formavano oggetto di discussione, così ora pure io, che dovevo essere, dopo il mio
viaggio a Roma





45r
il Dr. Becker ed il Direttore ministeriale Sig. Trendelenburg



Quanto alla nomina dei Canonici



45v
Sulla questione scolastica



46r
cordato bavarese sulla scuola, ma che
tra queste e nulla si può ben trovare una via di mezzo. Ricordai infine anche l'impegno
preso dal Governo prussiano
Per ciò che concerne la nuova circoscrizione diocesana nella Germania orientale



46v
stituzione




Circa la formazione del clero


47r
i
suoi obblighi e costrinse invece i giovani chierici a frequentare i corsi delle
summenzionate Facoltà. È quindi indiscutibile il suaccennato diritto, il quale anzi
rappresenta il minimum di ciò che la S. Sede può reclamare, ed è evidente come
questo argomento rientra così tra le materie comprese nelle Bolle di circoscrizione. Ciò fu
dovuto ammettere dal Sig. Ministro; ma, avendo egli poi obbiettato che tutto in dette
Facoltà va egregiamente e con piena soddisfazione dei Revmi Vescovi, replicai che ero
dolente di doverlo contraddire anche in questo punto e soggiunsi constarmi invece che alcuni
Ordinari della Prussia desiderano essi pure una più larga influenza rispetto alle Facoltà
medesime.Sulla questione della dotazione delle diocesi dimostrai la ragionevolezza di conservare il diritto almeno teorico della Chiesa ai beni stabili. Temo tuttavia che, nello stato attuale della pubblica opinione, sarà difficile di ottenere soddisfazione in siffatta materia.
Quanto alla forma, che dovranno avere i futuri impegni, dichiarai non poter la S. Sede ammettere che
47v
vengano ridotti nè ad una Bolla (con corrispondente legge
da parte dello Stato), nè ad uno scambio di Note, esigendo Essa quella consueta dei trattati
internazionali. Quanto alla questione del nome, l'accordo potrebbe chiamarsi
Concordato od anche solemnis Conventio (termine usato negli Acta Apostolicae Sedis
Gli altri punti non furono toccati in questa Conferenza, la quale aveva dato già luogo a tanto profonde divergenze di vedute.
Riservandomi di riferire all'Eminenza Vostra circa l'ulteriore svolgimento di questi così ardui ed incerti negoziati, m'inchino umilmente al bacio della Sacra Porpora e con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico