Nationalliberale Partei (NLP)

Die Nationalliberale Partei (NLP) spaltete sich 1867 von der Deutschen Fortschrittspartei ab. Sie vertrat die Interessen des national gesinnten evangelischen Besitz- und Bildungsbürgertums in Preußen. Die NLP entwickelte sich im Deutschen Kaiserreich zum Interessenvertreter der Großindustrie und -banken. Unter dem Einfluss Gustav Stresemanns öffnete sie sich auch den politisch weiter links stehenden Parteien. Die NLP nahm während des Ersten Weltkriegs phasenweise an den Sitzungen des Interfraktionellen Ausschusses teil. Dennoch lehnte sie die Friedensresolution des Reichstags vom 19. Juli 1917 ab. In der November-Revolution 1918 zerfiel die NLP. Der rechte Flügel der Nationalliberalen schloss sich der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) an, der linke wechselte in die Deutsche Demokratische Partei (DDP). Die Mehrheit gründete unter Gustav Stresemann die Deutsche Volkspartei (DVP).
Quellen
BOOMS, Hans, Bestandsgruppe R 45. Liberale Parteien. 1. Nationalliberale Partei, 2. Deutsche Volkspartei, 3. Deutsche Demokratische Partei, Deutsche Staatspartei (Findbücher zu Beständen des Bundesarchivs 1), Koblenz 1970.
REISS, Klaus-Peter (Bearb.), Von Bassermann zu Stresemann. Die Sitzungen des nationalliberalen Zentralvorstandes 1912-1917 (Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Reihe 1: Von der konstitutionellen Monarchie zur parlamentarischen Republik 5), Düsseldorf 1967.
Literatur
HOFMANN, Robert, Geschichte der deutschen Parteien. Von der Kaiserzeit bis zur Gegenwart, München/Zürich 1993, S. 42-53.
HUBER, Ernst Rudolf, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. 4: Struktur und Krisen des Kaiserreichs, Stuttgart u. a. 1969, S. 63-74.
Empfohlene Zitierweise
Nationalliberale Partei (NLP), in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 14004, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/14004. Letzter Zugriff am: 10.12.2024.
Online seit 24.03.2010, letzte Änderung am 25.02.2019.
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