Document no. 3109
Pacelli, Eugenio
to Gasparri, Pietro
Berlin, 25 August 1926
Summary
Pacelli übermittelt die Position des preußischen Episkopats zu den Themen der Konkordatsverhandlungen mit Preußen, die auf der Fuldaer Bischofskonferenz diskutiert und dem Nuntius vom Vorsitzenden der Konferenz, dem Breslauer Fürstbischof Kardinal Bertram, sowie vom Kölner Erzbischof Kardinal Schulte mitgeteilt wurde. Zunächst referiert Pacelli die ihm zugesagte Unterstützung sowie Zustimmung der Bischöfe zur Direktive Gasparris, die eine direkte Einmischung des preußischen Episkopats und Klerus in die Verhandlungen untersagt. Hinsichtlich der Bischofsernennungen stimmen die Bischöfe dem zwischen Pacelli und den Regierungsvertretern ausgehandelten Prozedere generell zu. Kardinal Schulte gab das Votum Kardinal Bertrams weiter, wonach bei Vakanz eines Bischofssitzes nicht alle preußischen Bischöfe, sondern nur die der benachbarten Bistümer bzw. der entsprechenden Kirchenprovinz Kandidaten vorschlagen sollten. Schulte führte konkret aus, welche Bischöfe für welche Region Vorschläge unterbreiten könnten, und betonte in diesem Zusammenhang die Errichtung einer neuen Kirchenprovinz im Osten Deutschlands als wünschenswert. Der Kölner Erzbischof hält diese Form, gemeinsam Kandidaten vorzuschlagen, für sinnvoller als Vorschläge eines jeden einzelnen Bischofs. Zudem empfiehlt er, die Beteiligung an diesem Verfahren für den Episkopat verpflichtend zu machen. Von Pacelli hierzu befragt erklärte Kardinal Bertram, man könne ganz allgemein von "episcopi viciniores" sprechen, sodass der Heilige Stuhl in jedem Einzelfall bestimmen könnte, wer diese sind und auf welche Weise sie ihre Kandidatenliste vorlegen sollen.Bei der Besetzung der Kanonikate ist der Episkopat nun bereit, das betreffende Kapitel zu beteiligen, indem dieses einmal angehört und einmal um Zustimmung gebeten werden soll, wobei es die Zustimmung nur verneinen darf, wenn es die Unwürdigkeit des Kandidaten nachweisen kann. Da diese Form des abwechselnden Ernennungsrechts deutlich hinter dem des Bayernkonkordats zurückbleibt, empfiehlt der Nuntius, es Preußen zu gewähren. Auch weist er darauf hin, dass dieses Recht nach der Zirkumskriptionsbulle in den Bistümern Hildesheim und Osnabrück auch für die Kapitularvikare gelten müsste. Einige Bischöfe wünschen ferner eine Erhöhung der Zahl der Ehrenkanoniker, die allerdings kein Stimmrecht in den Verfahren zur Besetzung des Bischofsitzes und der Kanonikate haben sollen. Ferner soll nach Meinung der Bischöfe die für Breslau und Münster geltende Regelung, ein Kanonikat mit einem Universitätsprofessor zu besetzen, abgeschafft und die Professoren zu Ehrenkanonikern werden.
Ferner stimmt der Episkopat der "politischen Klausel" für Bischöfe und Koadjutoren mit dem Recht der Nachfolge sowie für auf Dauer eingesetzte Apostolische Administratoren zu. Angesichts des protestantischen Widerstands gegen die Gründung eines Bistums Berlin könnte man dort die Errichtung einer dauerhaften Apostolischen Administratur erwägen, was Pacellis Einschätzung nach mit Blick auf die Präzedenz des Bayernkonkordats problemlos wäre und als Gegenleistung verstanden werden könnte, falls der Papst Preußen eine Ausdehnung der politischen Klausel gemäß der mit der englischen Regierung für die britische Kolonie Malta getroffenen Konvention gewähren sollte. Pacelli schließt mit dem Hinweis, dieses Zugeständnis erneut zur Erwägung zu stellen, da er den Verhandlungen anderenfalls keine Aussicht auf Erfolg gibt.
Subject
Sulle trattative concordatarie colla Prussia - Parere dell'Episcopato
Come ebbi già l'onore di annunziare all'Eminenza Vostra Reverendissima nel mio rispettoso Rapporto N. 35748 del 4 corrente, l'Episcopato prussiano il giorno 10 corr. nella Conferenza vescovile di Fulda






78v
nifestato, coll'espressione del suo grato animo,
l'intenzione di appoggiare il Rappresentante della S. Sede nelle attuali trattative. La
nota lettera
Circa il modo di provvista delle Sedi arcivescovili e vescovili

79r
vacanza di diocesi della provincia
ecclesiastica del Reno inferiore, nella quale rientrano, per il Concilio provinciale, quelle
di Osnabrueck e di Hildesheim, potrebbero i rispettivi Vescovi adunarsi segretamente e senza
solennità per designare in comune i candidati da proporre alla S. Sede. Nella vacanza
di Sedi vescovili della provincia del Reno superiore verrebbero in questione soltanto i
Vescovi di Fulda e Limburgo; tuttavia anche Mons. Arcivescovo di Friburgo

79v
esprimere
oppur no il loro avviso; in tal caso, infatti, è da prevedere che assai spesso non ne
darebbero alcuno, giacché sarebbero ben contenti di non dover prendere nessuna
responsabilità in cosa tanto grave. Così ben sovente non si raggiungerebbe lo scopo, cui si
mira colla partecipazione dei Vescovi alle elezioni anzidette". – L'Emo Bertram, da me testé
interrogato in occasione del Congresso cattolico di Breslavia
Per ciò che si riferisce alla provvista dei canonicati

80r
nel caso (e l'onus probandi incomberebbe al
Capitolo medesimo) che il candidato non sia degno ed idoneo. Un simile modo di alternativa è
di gran lunga inferiore a quello concesso già nel Concordato
bavarese





80v
doveva essere riservato per uno dei Professori di
quelle Università (cfr. Rapporto N. 35579
dell'11 Luglio p. p.), l'Episcopato bramerebbe che essa cessasse di rimanere
in vigore, potendo invece i Professori anzidetti essere nominati canonici
onorari.Finalmente, per ciò che riguarda la cosiddetta "clausola politica"




81r
coltà il precedente del Concordato bavarese; infatti
1°) la Baviera non ha alcuna Amministrazione Apostolica stabile; 2°) il Governo
bavarese non ha mai chiesto una simile concessione, la quale non avrebbe avuto per esso
importanza pratica; 3°) la Baviera ha ottenuto, come si è già osservato, ben più che
non avrà la Prussia, riguardo alla provvista dei canonicati



Intanto, chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora, con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico
1↑Am linken Rand des Textes hds. vermutlich von Borgongini-Duca
notiert: "[sechs Wörter unlesbar]".

2↑Am linken Rand des Textes hds.
vermutlich von Borgongini-Duca notiert: "verificare come è l'Amm. Apt. di Lugano.
Bacciarini 1917".